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Bushido der Rapper

Kaum ein Rapper polarisiert sowie Bushido: Zwischen Skandalen, öffentlichen Auseinandersetzungen und Gerüchten erreichen seine Platten regelmäßig Goldstatus

Man könnte ihn als einen Grenzgänger der deutschen Hip-Hop Geschichte bezeichnen.

Sein erstes Solo-Album ‚Vom Bordstein bis zur Skyline‘, das 2003 auf den Markt kam und 2005 auf dem Index landete, war der Startschuss für eine die Szene verändernde Musikkarriere. Immer wieder wird dem Sohn eines Tunesiers und einer Deutschen vorgeworfen, sich in seinen Texten frauen- und schwulenfeindlich zu äußern.

2011 wurde Bushido mit dem „Bambi für Integration“ ausgezeichnet. Dies zeichnete ein Bild des Rappers, welches so überhaupt nicht dieser gesellschaftlich verankerten Meinung entsprach. Diese Sichtweise wurde bestätigt als er 2013 den Titel ‚Stress ohne Grund‘ veröffentlichte, in dem er mehrere Politiker namentlich erwähnte, welche daraufhin Strafanzeige gegen Bushido erstatteten, erfolglos.

Im Rahmen der künstlerischen Freiheit urteilte ein Berliner Gericht das es sich bei dem Inhalt des Titels nicht um Volksverhetzung, Beleidigung oder Gewaltandrohungen handle.

Ebenfalls im Fokus der Öffentlichkeit steht die Verbindung Bushidos zum Abou-Chaker-Clan, dem kriminelle Machenschaften nachgesagt werden. Im September 2018 erst stellt sich Bushido öffentlich gegen den Clan und schildert in einem Aufsehen erregenden Interview, wie er jahrelang durch den Clan bedroht und ausgebeutet worden sei. 

Der Kopf des Clans und ehemaliger engster Vertrauter Bushidos, Arafat Abou-Chaker, wurde im Januar 2019 bei der Urteilsverkündung eines anderen Verfahrens festgenommen und angeklagt. Der Tatvorwurf, die Bedrohung Bushidos und seiner Familie sowie deren geplante Entführung, als dieser bekannt gab aussteigen zu wollen.

Karriere

Ungeachtet seiner Skandale kommt Bushidos Musik bei seinen Fans an: Während es sein erstes Album nur auf Platz 88 der deutschen Charts schaffte, kletterte sein zweites Werk ‚Electro Ghetto‘ 2004 schon auf Platz 6 und wurde wenig später mit Gold ausgezeichnet. Das gelang Bushido auch mit dem Nachfolger ‚Staatsfeind Nummer 1‘, sowie mit ‚Heavy Metal Payback‘ (2008), dem Soundtrack zu seinem Film ‚Zeiten ändern dich‘ (2010), ‚Sonny Black‘ (2014) und ‚Carlo Cokxxx Nutten 3‘ (2015). Die beiden Scheiben ‚Von der Skyline zum Bordstein zurück‘ von 2006 und ‚7‘ aus dem Folgejahr wurden sogar mit Platin belohnt. Regelmäßig erklimmen seine umstrittenen Songs die Charts.

Weil sich Bushido in den Medien oft als falsch dargestellt empfindet, wählt er lieber den direkten Weg zu seinen Fans über soziale Medien wie Instagram, Twitter und Facebook.

Häufig gibt es Momente, in denen Bushido sich in den sozialen Medien bewegt, ohne sich seiner Vorbildfunktion bewusst zu sein. So twitterte er im September 2013 die Partei AfD wählen zu wollen und bestätigte diese Ansicht drei Jahre später in einem Video auf seinem Youtube Kanal.

Leben

Der Vater des Rappers verließ die Familie, als Bushido drei Jahre alt war. Inzwischen ist der Wahlberliner selbst Vater. Gemeinsam mit seiner Frau Anna-Maria Ferchichi, hat er vier Kinder. Eine Tochter, die im Juli 2012 geboren wurde, Zwillinge, der Junge und das Mädchen kamen im November 2013 zur Welt, und einen Sohn, der im Sommer 2015 das Licht der Welt erblickte.

Durch die Geburt seiner Kinder sowie sein bewegtes Leben wendet sich Bushido immer mehr ab vom Image des Gangster Rappers, hin zum Familienvater der seinen Lebensweg besonnener bestreitet.