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The Beatles – I‘ll follow the sun

Es ist Januar. Weihnachten und Neujahr sind vorbei und eigentlich sind alle bereit für das Ende des Winters. Jede Knospe wird freudig begrüßt, jeder hervorsprießende Krokus angelächelt und der einsam zwitschernde Vogel wird zum Boten des Glücks und der Wärme erklärt. Uns trifft die zermürbende Erkenntnis: Es ist noch lange nicht soweit. Es stehen noch einige kalte, verregnete Wochen zwischen uns und dem verheißungsvollen Frühling. Aber warum eigentlich? Wieso folgen wir nicht einfach dem was uns glücklich macht? Wieso wenden wir unser Gesicht nicht der Sonne zu, lassen sie unsere kalten Wangen wärmen und fangen an zu laufen, ja zu rennen. Erinnerungen an Sommertage, nackte Füße auf zu heißem Asphalt, Bäume, die zu ihren Füßen mit schattigen Plätzen locken und Wolken, die ziehen wohin sie wollen.

Und dann ist es auch schon vorbei

Grade einmal eine Minute und 47 Sekunden geht das Stück der Beatles mit dem Titel I‘ll follow the sun. Und obwohl der Text eher von einem unzuverlässigen Mann spricht, der seine Liebste vom einen auf den anderen Tag verlässt, versprüht das Lied eine Unbedarftheit, die ansteckend ist. Tomorrow may rain, so I‘ll follow the sun.
Was ist das für ein Typ, der bei der Aussicht auf Regen einfach weiter zieht. Der Schwierigkeiten nicht ins Auge blickt, sondern ihnen einfach den Rücken zukehrt und sie (sowohl die Schwierigkeiten, als auch die Liebste) hinter sich lässt. Wird ihn der Regen nicht früher oder später trotzdem einholen?

Die Enstehung von I‘ll follow the sun

Die Idee für den Text kam Paul McCartney schon mit 16 Jahren, also sechs Jahre vor der eigentlichen Aufnahme, nach einer überwundenen Grippe: „I seem to remember writing it just after I’d had the flu and I had that cigarette. I remember standing in the parlour, with my guitar, looking out through the lace curtains of the window, and writing that one.“ Für das Album Beatles for Sale brauchte die Band noch einige Originalsongs und so wurde I‘ll follow the sunam 18. Oktober 1964 wiederverwertet und in den Abbey Road Studios aufgenommen. Obwohl John Lennon zunächst die Solo Akustikgitarre interpretierte, bestand George Harrison darauf, diesen Part zu übernehmen. Er war schließlich der Gitarrensolist der Band. Doch seine minimalistische Version stellte weder die restlichen Bandmitglieder noch Produzent George Martin wirklich zufrieden. Trotzdem wurde das Stück zum Lieblingstitel Martins auf dem Album Beatles for Sale.

So verlassen sieht man den berühmten Zebrastreifen vor den Abbey Road Studios heute, dank zahlreicher das ikonische Bild Nachstellende, wohl selten.

Auch wenn der Text eher von einem berichtet, der seine Freundin sitzen lässt, hat das Stück einen nicht zu verkennenden Charme. Die gezupfte Akustikgitarre zu Anfang, die sanfte Begleitung von Ringo, der einfach nur auf seine Knie klatschte und Pauls melodischer Gesang. Paul dachte beim Schreiben vielleicht mehr an eine verflossene Liebe, hat das Stück für mich einen Optimismus inne, der nach vorne blicken lässt und mich dazu ermahnt das Leben nicht so schwer zu nehmen.


And now the time has come
And so, my love, I must go

Zu wissen wann es Zeit ist, einen Neuanfang zu machen, ist in einer Gesellschaft in der Durchhaltevermögen als Charakterstärke geschätzt wird, nicht leicht. Wieso wartet man so häufig auf den Beginn eines neuen Jahres um sich neu zu erfinden? Wieso haben wir so selten den Mut aufzugeben und einfach weiterzuziehen, wenn wir merken, dass uns etwas unglücklich macht?

And now the time has come
And so, my love, I must go

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